Beschreibung
Nein! Man kann baby oft he bunch nicht mit bloßen Worten beschreiben. Man muss die Band hören, ihre Performance erleben und ihre animierten Videos sehen, um auch nur annähernd eine Vorstellung dessen zu erhalten, was da abgeht. baby oft he bunch ist eine junge Band mit Wurzeln in Leipzig und Berlin. Wer nur einen Song von Bronte (Gitarre, Gesang), Valentina (Schlagzeug), Finja (Bass) und Luca (Synth) gehört hat, könnte leicht einen falschen Eindruck bekommen, denn der Stil der Band ist so prall und bunt und unvorhersehbar wie das Leben selbst. Allen Songs gemeinsam ist eine anarchistische Wollust, immer gerade das zu erzählen, was der Augenblick von ihnen verlangt. Ihr Sound erinnert an den Spirit von Bands wie Sonic Youth, Babes In Toyland, Free Kitten sowie Shonen Knife oder wie auch an die spanische Indie-Band Hinds. Ein vermeintlicher Anachronismus, der trotzdem in unsere Zeit passt, wie die Faust aufs Auge. Denn wenn es eines Beweises bedarf, dass laute Gitarren und schrille Synths immer noch die das Maß aller Dinge sind, dann liefert ihn hingebungsvoll diese angehende Fab Four aus Leipzig und Berlin.
In den Pandemiejahren 2020/21 hat die Band eine schier wilde Reise hinter sich. Und anders als bei Bands in ihrer Generation zu vermuten, legte diese Phase in ihrem jungen Leben als Musiker*nnen um die 20 eine unglaubliche Kreativität frei, die in mehrere Singles mündete.
So wurden die beiden im letzten Jahr veröffentlichten Singles „Ur Mom“ und „I Like That“ zu einer Art Neu-Start der Band auf höherem Level und festigten baby of the bunchs Ruf in der deutschen Newcomerszene, zu einer der aufregendsten Indiebands dieser Zeit zählen zu dürfen. Beide Singles landeten nicht nur auf hohen Rotationen bei deutschen tastemaker Stationen (u.a. DLF Nova und egoFM), auch erste Tagesrotationen in US-amerikanischen College- und Alternative-Stationen konnten die vier als Pokale auf den Kaminsims stellen.
Wer der Meinung war, der locker-rotzige New-Wave-Sound dieser beiden Singles wäre nun das, was man für die Folgezeit von der Band zu erwarten hatten, wurde getäuscht. Baby of the bunch wären nicht die kreative Keimzelle, wären sie in ihrem mindset nicht für jede Art von stylistischer Diversität offen. So zeigte die folgende Single „Chapstick Girl“ (Anfang 2021) eine weitere interessante Seite der Band: druckvoll und explizit in den Lyrics war der Song in seinen 90er Riot-Girl-Referenzen eine klare Ansage und erklärt viel darüber, mit welchem Blick auf gesellschaftliche Realitäten die Band sich zu definieren versteht. Aber da Schubladen ihnen fremd sind und vor allem auch die Freude daran, gute und interessante Songs zu schreiben ein wesentlicher Teil ihrer kreativen Existenz ist, erblickte auf der fröhlich bis unbedarften Single „Let‘s Go Swimming“ (Sommer 2021) ein gut-gebauter Popsong das Licht, der zwar leichtfüßig in Brian Wilson-Referenzen zu schwelgen verstand, aber inhaltlich die einzig mögliche Reaktion auf die Lebenswirklichkeit des letzten Jahres für die vier jungen Musiker*nnen erschien.
Mit der neuen Single „Mean“ beginnt nun eine neue Phase der Band. Nicht nur, dass dieses coole, mit Feedback-Gitarren bewehrte Songbiest genau die Lücke zwischen Rock und Pop sucht, „Mean“ ist auch die erste offizielle Singleauskopplung aus ihrem Debütalbum, dessen Veröffentlichung für Frühjahr 2022 in den Startlöchern steht und gibt eine eindeutige Richtung vor, was hier auf Albumlänge zu erwarten sein wird: intelligentes Songwriting trifft auf Attitüde trifft auf eine überlegen durchdachte Produktion, die sich ohne Frage als „state of the art“ oder auch gern „international“ betiteln darf. Wenn die vier mit diesem Song die Fährte legen wollten, kann ohne zu übertreiben gesagt sein, dass ihnen das gelungen ist. Bleiben Sie gespannt auf das kommende Jahr.