Album: Popkiller 2
VÖ: 28.05.2010
Single: Disco Light
VÖ: 23.04.2010
Label: Datapunk
Vertrieb: Groove Attack
Manchmal laufen Prozesse unendlich langsam an. Und plötzlich entwickeln sie eine unaufhaltsame Rasanz. So geschehen bei Anthony Rothers jüngster Albumproduktion mit dem „Titel Popkiller 2“. Dabei betraf die zeitverschlingende Phase noch nicht einmal dem musikalischen Schöpfungsprozess. Vielmehr hatte sich Rother in der Vergangenheit intensiv verlegt auf die Förderung neuer Künstler und administrativer Labelarbeit. Und darüber fast schon vergessen, worum es eigentlich geht: Anthony Rother als frei arbeitenden Künstler
Anfang des Jahres hat er sich auch von den letzten Resten bestehender Zwänge befreit, seine Website neu gestaltet und auch Datapunk wieder zum Outlet ausschließlich eigenen Materials gemacht. Wohin die musikalische Reise künftig wieder gehen könnte, verriet der Track „Big Boys“ (DTP LTD. 11), welcher bereits im Frühjahr 2009 ohne Promotion-Anschub veröffentlicht wurde und auf dem neuen Album Titel Fünf markiert Denn da war er wieder: Jener Sägezahn-rockige Electro-Style, der schon 2004 als „Popkiller“-Sound die Welten Pop und Club auf innovative Weise verband. Als zu Beginn 2010 das soeben ausgekoppelte „Disco Light“ (DTP LTD. 12) entstand, hatte der Hesse endgültig kreatives Blut geleckt und den jetzigen Longplayer innerhalb weniger Wochen fertig gestellt. Durchaus lange hat er noch mit sich gerungen, ob er es wirklich „Popkiller 2“ nennen sollte. Denn kaum zu erfüllen schien die Erwartung der Zuhörerschaft. Und doch hat er es irgendwie geschafft, mit den insgesamt zehn Titeln nicht nur an den „Popkiller“-Geist anzuknüpfen, sondern diesem völlig neues Leben einzuhauchen.
So ist bereits das Intro „Night“ ein Verweis und bildet zugleich den Kontrapunkt zum Popkiller-Vorläufer „DAY“. Ebenso spiegeln Instrumentals wie „Cinema“, „Skyline“ oder „Gates“ Rothers musikalische Möglichkeiten von Sci-Fi-filmisch bis Techno-abstrakt ungewöhnlich facettenreich wider. Was „Popkiller 2“ jedoch erneut zur Besonderheit im Undergroundkosmos, sind Vocal-zentrierte Themen wie „Rotation“, „Mother“ (als Komplementär zum Popkiller-Hit „Father“) oder das dramatische „Grab Your Life“. Praktisch Vocoder-ungefiltert geht Rother stimmlich einmal mehr aufs Ganze und überzeugt mit melodischen Tracks voller Emotionen, rauer Schönheit und Freisetzung unbändiger Energie.
Wieder völlig selbstbestimmt und künstlerisch konzentriert werden wir mit „Popkiller 2“ Ohrenzeuge eines Anthony Rother, der endlich wieder wie entfesselt produziert. Zwar schien der Weg dorthin zunächst schier unendlich lang. Doch führte dieser Prozess auch zu einem entscheidenden Erkenntnisgewinn. Und zwar, sich seiner Stärken zu besinnen und Ungeliebtes kategorisch auszuklammern. Denn dann erfährt plötzlich alles wieder eine unglaubliche Rasanz.
BIOGRAPHIE
Anthony Rother zählt seit seinen ersten Veröffentlichungen„Sex With The Machines“ (1997) und „Simulationszeitalter“ (2000) zu den deutschen Pionieren einer neuen Electro-Generation. 1998 gründete er seine Labelplattform „Psi49Net“ und wurde u.a. mit dem virtuellen Electro-Pop-Projekt „Little Computer People“ (2001) sowie dem Album „Hacker“ (2002) endgültig zur Institution. 2004 löste Rother „Psi49Net“ durch das Imprint „Datapunk“ als Signal klanglicher und thematischer Neuausrichtung ab. Der Longplayer „Popkiller“ stürmte die Charts, gefolgt von „Super Space Model“ (2006) als Meisterstück klanglicher Essenzierung.
In Abgrenzung zum Hype „Elektro“ forscht Rother seit 2007 unter dem Begriff „Moderntronic“ an einer eigenen Symbiose aus Electro und Techno. Mit „My Name Is Beuys Von Telekraft“ resultierte daraus Anthony´s erstes, voll digital produziertes Album. Parallel dazu treibt er seine Hardware-basierten Live-Aktivitäten voran. Anthony Rother präsentiert sich seinem Publikum nach wie vor auch live mit seinem Echtzeit-bedientem Maschinenpark. Auftritte auf allen namhaften Events weltweit machen ihn zu einem der wenigen Live-Mythen unserer Zeit.
Schon früh konnte sich Rother ebenso als Co-Produzent und Remixer etablieren. Erfolgreiche Beispiele sind seine Zusammenarbeit mit der Frankfurter DJ-Ikone Sven Väth (u.a. Alben „Contact“, „Fire“) oder dem Ex-Kraftwerk-Mitglied Karl Bartos. Eine langjährige Produktionspartnerschaft verbindet ihn zudem mit dem Münchner Star-DJ Hell und Ergebnissen wie der LP „Teufelswerk“ (2009). Remix-Arbeiten für wichtige Künstler wie Nena, Tiefschwarz, Ellen Alien, Thomas Schumacher oder AUX-88 unterstreichen Anthony Rothers heutigen Ausnahmestatus deutlich.
Anthony’s VideoPodcast [youtube]http://www.youtube.com/watch?v=p5D37Dz-KA8 [/youtube]
www.anthony-rother.com, www.myspace.com/anthonyrother, www.datapunk.de