Die zwölf Lieder auf diesem Album sind allerdings keine Fremde, sondern gewissermaßen neue Bekannte. Sie stammen aus dreißig Jahren, in denen sich Bernd Begemann immer wieder als ausgezeichneter Musiker und Chronist erwiesen hat. Sie sind mit Bedacht ausgewählt und neu eingespielt worden.
Bernd Begemanns Gesang kommt im besten Sinne der Empfindung einer Erinnerung gleich: der Erinnerung an all das, was unser Leben – ungeachtet unserer eigenen Einflüsterungen – wirklich ausmacht. Eine Erinnerung, ohne die wir vielleicht nicht bestehen können in den gnadenlos alten, gnadenlos neuen Gefilden, die uns dort draußen erwarten.“
Kurz gesagt: „Die Stadt und das Mädchen“ ist ein romantischer Liederzyklus, aber er erzählt keine Liebesgeschichte. Angelehnt an klassische Werke des 19. Jahrhunderts wie „Die schöne Müllerin“ oder „Die Winterreise“ geht es um etwas sehr Modernes: die Großstadt, was sie uns machen lässt und was sie aus uns macht. In einem kühnen künstlerischen Schritt bündelt Bernd Begemann zusammen mit dem Ausnahmepianisten Kai Dorenkamp seine Lieder zu einem Epos um Ehrgeiz, Enttäuschung und Triumph. Musikalische Echos von Pop und Operette mischen sich mit dem verwehten Geist von Hermann Prey wenn wir einer unerschrockenen Heldin durch die Strophen, Refrains und gnadenlosen Straßen folgen. Ein Leben mutig gelebt, das Drama einer Frau, die an ihre Grenzen stößt in 12 Liedern, das ist „Die Stadt und das Mädchen“.