Album: „Heilig“
VÖ: 01.10.2010
Single: „Schau in mein Gesicht“
Label: Columbia
Vertrieb: Sony
Nach der Letzten Instanz kommt nichts mehr, so hat das Septett mit Gründungsort Dresden stets die Wahl seines Namens begründet. Diese verschmitzte Aussage ist – wie nahezu alles, was „die glorreichen Sieben“ betrifft – mit Augenzwinkern verbunden. Das gilt auch für folgendes Statement: „Wir sind eine schwarze Rockband und spielen Goth´n´Roll.“ Der Satz stammt von Gitarrist und Gründungsmitglied Holly d., in Anspielung auf die Verwurzelung der Band in der Gothic Szene, für die schwarz bekanntlich weit mehr als nur Kleiderfarbe ist. Im Zuge ihrer 14jährigen Karriere hat die Band freilich eine kunterbunte Reihe musikalischer Stile zelebriert, um sich jetzt mehr und mehr dem Rock im Wave-Gothic-Stil zu verschreiben.
Das gilt besonders für das aktuelle Album „Heilig“, zweiter Teil einer Trilogie, die 2009 mit „Schuldig“ begann. Nach dem Rock-Choral „Sanctus“ als Intro beginnt das Album mit „Unsterblich“, federnde Trommeln treffen auf zarte Geigen, zu denen Sänger Holly Loose seinen Wunsch nach ewigem Leben offenbart. „Neue Helden“ reitet auf einem schweren Beat herein, zügelt sich für den streicher-getragenen Mittelteil, um dann zum temperamentvollen Finish hinaus zu galoppieren. „Schau in mein Gesicht“, zugleich die erste Single, ist eine romantische Rockhymne mit einem mitreißend schwelgenden Chorus und fliegenden Synthi-Akkorden. Drei Song-Beispiele einer Band, die ihr musikalisches Zuhause gefunden hat.
Während die Musik der beiden Trilogie-Teile sich ziemlich ähnelt, ist „Heilig“ inhaltlich das Gegenstück zu „Schuldig“, wie Vokalist Holly sagt, der auch die Song-Lyrik schreibt. „Jeder Liedtext befasst sich in irgendeiner Form mit der Thematik heilig,“ erklärt er. Auf seine ganz eigene Art verarbeitet der kahlköpfige Frontmann tief reichende Motive wie Rettung, Versuchung, Verführung, Spiritualität, Religion und Tod. Auffällig ist, dass beinah alle Lieder aus der Ich-Perspektive geschrieben sind. Dazu Holly: „Für mich als Schreiber sind viele Texte eine Art Ventil, um mir über mich selbst klar zu werden. Mit der Ich-Perspektive vermeide ich, den Zeigefinger zu erheben. Ich will nicht missionieren, sondern Geschichten erzählen.“
Einige seiner Geschichten sind von den vier Jahren beeinflusst, in denen er am Bosporus lebte. „In Istanbul habe ich kapiert, dass nicht alle deutschen, mir gewissermaßen angeborenen Maßstäbe gut sind. Ich habe gesehen, dass es durchaus bessere und klügere Ansichten vom Leben und diversen Themen gibt.“ Der charismatische Vokalist/Texter mag meist allein vorne an der Rampe stehen, dennoch sieht er sich als Teamplayer: „Die Letzte Instanz besteht aus sieben Individuen, die extrem zusammen halten und mir die Möglichkeit geben, mich darauf zu konzentrieren, was vor der Bühne, also in den Gemütern der Fans geschieht.“
In den letzten Jahren hat die reiselustige Mannschaft ihren musikalischen Kurs gefunden. Zu Beginn ihrer Karriere war die ´Instanz musikalisch keineswegs festgelegt. Zur Zeit ihres Debüts „Brachialromantik“ (1997) und Nachfolger „Das Spiel“ (1999) herrschte eine atemberaubende Stilvielfalt, die von Death Metal über Mittelalter, Tango, Rock bis zum Dreißiger-Jahre-Schlager reichte. Mit „Kalter Glanz“ (2001) wurde der Wildwuchs beschnitten, die Band konzentrierte sich auf Rock, Gothic und Hardcore. „Götter auf Abruf“ (2003) zelebrierte Metal in Moll; für das introvertierte „Ins Licht“ stieg Holly d. als neuer Sänger ein; gefolgt vom lebensfrohen „Wir sind Gold“ (2007). Im selben Jahr erschien auch das filigrane Akustik-Album „Das weiße Lied“. Mit „Schuldig“ (2009) und dem brandneuen „Heilig“ verfeinert die Band jetzt ihren melodisch-dynamischen Goth Rock.
Produzieren ließen sich die Brachialromantiker aufs Neue von Henning Verlage, der sonst bei der Band Unheilig an den Keyboards steht. Aufgenommen und gemischt wurden die Tracks von Vincent Sorg (Die Toten Hosen, In Extremo, u.a.). Auch beim Cover-Artwork setzten sie auf Kontinuität. Zu „Schuldig“ hatte Comic-Zeichner Ingo Römling der Szene eine neue Ikone geschenkt. Der schwarze Unschuldsengel wurde zur Identifikationsfigur, das Artwork mehrfach zum Cover des Jahres 2009 gekürt. Nun hat sich Römling ´Instanz-Sänger Holly vorgeknöpft und ihn als Gegenspieler der Unschuld porträtiert.
Inzwischen hat Holly seine Zelte in der Türkei abgebrochen und ist in seine Heimatstadt Berlin zurückgezogen. Die Gründungsmitglieder, Geiger M. Stolz, Cellist Benni Cellini und Gitarrist Holly d. leben im Elbtal in oder bei Dresden. Gitarrist Oli und Bassist Michael Ende sind in Nürnberg bzw. Würzburg, also im Frankenland zu Hause. Hier treffen Ost- auf Westbiografien, im Jahre 20 nach der deutschen Wiedervereinigung eine wunderbare Selbstverständlichkeit. Zudem gibt es eine hochkarätige Neubesetzung am Schlagzeug zu vermelden, da sitzt jetzt David Pätsch, früher bei Subway To Sally und später der international gefeierten Blue Man Group. „Für mich ist Blue Man Group eine Station von vielen“, sagt Pätsch. „Eigentlich geht es mir einfach darum, Musik zu spielen. Ich will weiterkommen an meinem Instrument und harte Rockmusik machen. Da bin ich bei Letzte Instanz 2010 bestens aufgehoben. Ihr neues Album „Heilig“ greift an, die Band hat unglaublich viel Potential.“
Sänger/Texter Holly wiederum sieht die Stärken seiner Band so: „Wir haben die Kraft, die Menschen zum Mitmachen, Nachdenken, Lachen und Weinen anzuregen. Eine Besonderheit der Band ist der Mix aus Rockbesteck – also Drums, Bass und Gitarren – und zwei Streichinstrumenten – Cello und Geige -, die mal klassisch, mal progressiv eingesetzt werden. Eine Mischung, die sich immer noch am besten mit „Brachialromantik“ beschreiben lässt.“ Dazu hat Holly mit großer Freude bemerkt, dass die Zahl der Zuschauer in den letzten Jahren stetig gestiegen ist, „ich habe das Gefühl, dass wir gerade von der zweiten Bundesliga in die erste aufsteigen.“
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