Album: Slash
VÖ: 09.04.2010
Single: Beautiful Dangerous (feat. Fergie)
VÖ: 28.01.2011
Label: Roadrunner
Vetrieb: Warner
Nur ganz wenige Künstler können es sich leisten, mit nur einem einzigen Namen, der auch noch ein Spitzname ist, erfolgreich zu werden. Slash ist definitiv einer davon.
Und nur ganz wenige Gitarristen genießen derartigen Respekt im Business. Als er anfing, die Liste der Wunschsänger für sein neues Album abzutelefonieren, hörte er kein einziges „Nein“. Ozzy Osbourne, Iggy Pop, Kid Rock, Dave Grohl und Fergie – allesamt Künstler, die den Luxus genießen, Kollaborationen dieser Art abzulehnen – antworteten sofort mit einem klaren „Ja“.
Und so wurde Slash geboren.
Und obwohl Slash bereits auf eine überragende Weltkarriere zurückblicken kann, ist Slash sein erstes wirkliches Soloalbum. Er verbrachte fast ein Jahr in einem Studio in Hollywood, wo er diverse Aufnahmesessions mit Produzent Eric Valentine (Queens Of The Stone Age, All-American Rejects) und der Rhythmusabteilung, bestehend aus Bassist Chris Chaney (Jane’s Addiction) und Schlagzeuger Josh Frees (Nine Inch Nails) absolvierte.
Die Liste der Gäste liest sich wie das Who-is-Who der zeitgenössischen Rockmusik:
Ian Astbury, Lemmy Killmeister, Chris Cornell, Duff McKagan, Maroon Five’s Adam Levine, Alter Bridge’s Myles Kennedy, Wolfmother’s Andrew Stockdale, Avenged Sevenfold’s M Shadows und der aufstrebende Sänger Rocco De Luca.
Die Songs decken ein breites Feld ab: das Album startet mit einem dunklen, verlockenden Song, „Ghost“ mit Ian Astbury. „Beautiful Dangerous“ (Fergie gibt Vollgas!) und „I Hold On“ (mit keinem Geringeren als Kid Rock am Mikrofon) sind zwei ordentliche Rock Songs. Auf der Instrumentalnummer „Watch This“ spielt sich das Trio Grohl/Slash/Mc Kagan die Seele aus dem Leib. „Crucify The Dead“ (Ozzy), „Doctor Alibi“ (Lemmy) und „We’re All Gonna Die“ (Iggy) präsentieren die unverwechselbaren Persönlichkeiten dreier Rock Ikonen. Und der süß-romantische Song „Gotten“ (Levine) und das fast sogar mysteriös anmutende Stück „Saint Is A Sinner Too“ (De Luca) zeigen die ruhige Seite von Slash und seinen Mitstreitern.
„It was an honor to have all of these guys in here,“ so Slash.
„A few of them are heroes of mine from when I was younger. Lemmy was definitely one of the main ones for me growing up. Ozzy and Iggy and Lemmy. They all came to have a good time, but I was impressed that they were all really conscientious about doing a good job.“
Seit er in den 80er Jahren mit seiner bahnbrechenden Band Guns N‘ Roses in die erste Riege der Rock Ikonen aufgestiegen ist, ist er einer der begehrtesten Gitarristen der Welt geworden. Viele bekannte Musiker wenden sich an Slah, um ihren Aufnahmen diesen ganz speziellen Touch zu verleihen. Von Michael Jackson („Black and White“, „Give In To Me“) über Ray Charles und Steview Wonder bis hin zu den Regisseuren Quentin Trantiono und Darren Aronofsky (Slash war maßgeblich am Soundtrack zu „Jackie Brown“ und dem Titeltrack zu „The Wrestler“ beteiligt), reißen sich die Top Figuren der modernen Musik und Popkultur um den sympathischen Gitarristen. Kritiker und Fans streiten sich immer noch darüber, welches wohl das beste Riff aller Zeiten sei und „Sweet Child O‘ Mine“ ist immer oben mit dabei. Schließlich verwies ihn im Time Magazine lediglich Jimi Hendrix auf Platz 2 der besten Gitarristen aller Zeiten.
Slash ist sehr bescheiden, wenn es um seinen Platz in der Rockgeschicthe geht, verabscheut es geradezu darüber zu sprechen. „It would take somebody else to tell you that,“ sagt er. „I’m just not that guy. I mean, I like to think that I’m sort of carrying on the tradition of stuff that turned me on as a kid. And I think I’m sort of doing it some justice. You know, I think it’s just because of the fact that I love it so much and I put a certain amount of energy into it that people get off on. I mean, I hate to think it was just the top hat.“
Slashs musikalische Geschichte beinhaltet Guns N‘ Roses, seine Band Slash’s Snakepit und die beiden weltweit sehr erfolgreichen Alben mit Velvet Revolver, aber Slash ist sein allererstes Soloalbum. Dem Album liegt das Konzept zugrunde, dass jeder Song, egal von wem er interprtiert wird, eine unglaubliche Energie, mitreißende Spannung und – am wichtigsten von allem – eine Vielfalt und Intensität im Gitarrenspiel aufweist, welche das Ganze zu einem runden und in sich schlüssigen musikalischen Gesamtwerk macht.
„There’s obviously a sort of musical coherence to it,“ so Slash. „A lot of variety on the record, shifts in mood. But there is that underlying … uh … Slashiness.“
Das Album war ein Großunternehmen, dem eine eigentlich sehr einfache Idee vorausging. Nach der Velvet Revolver Libertad Tour wollte und brauchte Slash etwas außerhalb der Band, etwas anderes, eigenes. Er dachte, es wäre ein großer Spaß mit vielen unterschiedlichen Leuten zusammenzuarbeiten.
Also begann Slash zu schreiben, Demos zusammenzustellen und entwickelte die Idee der unterschiedlichen Gastsänger. Er verbrachte fast ein Jahr damit, zu schreiben und für jeden Song den passenden Sänger zu finden.
Die Instrumentalaufnahmen wurden zu den Sängern geschickt, die die Freiheit hatten, Texte und Melodien zu schreiben und sogar die Musik entsprechend ihren Ideen zu verändern. Die erste Session startete Slash mit Iggy Pop während der die beiden den geistreichen Rocksong „We’re All Gonna Die“ aufnahmen.
„He sort of set the pace, set the vibe for the whole record. And actually it went really seamless from that point on. Iggy came in, did the vocal and flew back to Florida. He was here for two days. And then the next guy and the next guy. Just fucking amazing how something so complex in nature, having to do with the logistics of it all, could be on an artistic level so simple and creative and flowed so well.“ so Slash.
„Chris, Josh and I would come in here to track a song and we’d listen to the demo, they’d hear it for the first time in the afternoon and we’d jam it out with the master of ceremonies Eric Valentine tying it all together and then we’d lay the track that night,“ sagt er. „And then the next day the vocalist would come in. We did that pretty much like clockwork, from May to June. By July we had an almost finished record.“
Das komplette Album wurde analog aufgenommen, was den Songs eine gewisse Spontanität und Direktheit verleiht. Der Entstehungsprozess des Albums wurde aber noch von einem anderen Projekt beeinflusst: Slash schrieb zur gleichen Zeit die Filmmusik für This is Not a Movie des jungen mexikanischen Regisseurs Ollalo Rubio. Es war das erste Mal, dass Slash einen kompletten Soundtrack geschrieben hat, was ihn in neue Sphären seiner eigenen Kreativität geführt hat.
„The Ozzie song, the Fergie song and the Iggy Pop song all involve ideas for music I used in the score,“ he says. „And I wrote strong arrangements for the Adam Levine song ‘Gotten,‘ which is the first time I had done that, though I had done some keyboard string arrangements for the movie.“
Slash verfolgt weiterhin seine Liebe zur Musik und erweckt dabei den Geist seiner Kindheit, die er in England verbracht hat, wieder. Dort weihte ihn sein Vater in Klassiker wie die Beatles, die Rolling Stones und Yardbirds ein. Sein Insiderwissen konnte er während seiner Teenagerzeit vertiefen, als er mit seiner Familie nach Los Angeles zog, wo sein Vater als Designer gemeinsam mit David Geffen für Artists wie Neil Young und Joni Mitchell arbeitete und seine Mutter als Kostümdesignerin für viele Künstler tätig war. Es dauerte nicht lange, bis sein Freund Steve Adler und er gemeinsam Musik machten, Slash als Gitarrist und Adler an den Drums. In den frühen 80ern – beeinflusst von Bands wie Lemmy´s Motörhead – begannen die jungen Musiker ihre eigene Band nach ihren Vorstellungen zu formen, und rekrutierten dafür Bassist McKagen. Innerhalb eines Jahres, mit dem Bandbeitritt von Axl Rose und Izzy Strandlin, hatte sich das
Projekt in Guns N‘ Roses verwandelt – und bis Ende des Jahrzehnts die Entwicklung der Rockgeschichte auf den Kopf gestellt.Nachdem Guns N‘ Roses weltweit über 100 Millionen Alben verkauft und die Musikindustrie mit ihrem Vorzeigealbum „Appetite For Destruction“ dominiert hatten, gewann Slash kritischen Beifall für Slash’s Snakepit und hatte globalen Erfolg mit Velvet Revolver.
Fans imitieren reihenweise den Slash-Style in Guitar Hero III: Legend of Rock, wo er einen der spektakulärsten Charaktäre darstellt. Er ist außerdem als ein wahrer Gitarren-Kenner und -Liebhaber bekannt, mit einer Sammlung von mehr als 100 Gitarren, von denen viele speziell für ihn geferitg wurden – nicht zu vergessen die Gibson Signature Slash, welche ihn zu Ehren entworfen wurde.
Das Soloalbum ist jedoch nur die Spitze eines gigantischen Berges weiterer Projekte: Die Aufnahmen von Songs mit Ron Wood von den Rolling Stones für dessen bald erscheinendes Soloalbum, das Schreiben und Einspielen eines kompletten Filmmusik Sets, gemeinsame Auftritte mit den Black Eyed Peas, sowie das Co-Writing seiner 2007 erschienenen Autobiographie Slash.
Die Zeichen sind eindeutig: Allrounder und Energiebündel Slash wird auch in Zuklunft nicht so schnell die Puste ausgehen.
Track listing
1. Ghost (Ian Astbury)
2. Beautiful Dangerous (Fergie)
3. Nothing To Say (M Shadows of Avenged Sevenfold)
4. Crucify The Dead (Ozzy Osbourne)
5. Promise (Chris Cornell)
6. By The Sword (Andrew Stockdale of Wolfmother)
7. Doctor Alibi (Lemmy Kilmeister)
8. Saint Is A Sinner Too (Rocco De Luca)
9. Watch This (Dave Grohl/Duff McKagan)
10. I Hold On (Kid Rock)
11. Gotten (Adam Levine)
12. We’re All Gonna Die (Iggy Pop)
13. Starlight (Myles Kennedy)